Schon als kleines Mädchen hatte ich durch meine Familie das Glück die Welt der Tiere kennen zu lernen. Jedoch haben mich Pferde immer fasziniert, daher verbrachte ich die meiste Zeit mit ihnen. Vor allem durch meine Mutter und Tante entdeckte ich die Leidenschaft zu diesen stolzen und edlen Tieren. Die Pferde lehrten mich Einfühlvermögen, Ruhe, Geduld, Leidenschaft, Liebe, Vertrauen, Konsequenz und Arbeit richtig einzusetzen und miteinander zu verbinden. Heute kann ich als Lehrer für andere, sei es nun Mensch oder Pferd fungieren und sie unterstützen deren Ziele zu erreichen und die Harmonie wieder herstellen. 

Anfangs dachte ich mein Weg würde mich ausschließlich auf kleine Westernturniere und Ausritte in die Natur führen. Mit meiner Stute Julia bestritt ich einige Westernturniere und brachte fast immer eine Schleife mit nach Hause. Durch sie lernte ich einiges fürs Leben, obwohl ich das erst nicht bemerkte. Sie wurde als Jungpferd auf einen Pferdehänger geprügelt und ebenso wie ein Mensch hat sie dieses einschneidende Erlebnis nicht vergessen. Anfangs verstand ich das nicht, doch mit der Zeit und dem Alter, habe ich verstanden, dass auch Tiere traumatische Erlebnisse haben können. Mit viel Geduld, Zeit, Lob, Liebe und Vertrauen hatte ich es geschafft. Meine einst so transportpanische Stute ging einfach auf den Hänger und beweist mir dabei heute noch ihr ganzes Vertrauen.

Mein größter Wunsch, war es immer ein Fohlen selbst zu ziehen, dass meine Stute Julia später langsam in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen kann. Dieses Glück wurde mir mit meinem Jhonny gewährt. Er ist zwar ein kleiner Lauser, aber mein Liebling. Mittlerweile ist er 3 Jahre alt und ich beginne langsam ihn an Sattel und Zaum zu gewöhnen. Spaziergänge in die Natur und im Straßenverkehr dürfen da nicht fehlen, denn er soll sich jetzt schon an alles gewöhnen können und die Welt entdecken. Auch Dehnungsübungen und Zirkuslektionen wie das Verbeugen lernt er mit mir, denn auch das ist für  Pferde wichtig. Lernen zu Vertrauen, Lernen sich zu konzentrieren, Lernen sich zu balancieren, Lernen sich zu benehmen, Lernen, dass die Welt nicht böse ist,….

Rocco, das Pferd meiner Mutter ist unser sanfter Riese. Ich habe ihn mit viel Geduld zu einem super Westernpferd ausgebildet. Als wir ihn kauften, war er gerade englisch angeritten und ging danach nur als Freizeitpferd auf Ausritten mit. Aber ich wusste, dass mehr in ihm steckt als nur dieser „Ackergaul“ wie viele sagen, weil er so stark ist. Meine Zeit in ihn hat sich gelohnt, denn ich durfte sogar die Landesmeisterschaft im Westernreiten mit ihm bestreiten und platzierte mich an dritter Stelle.

Als einige meiner Freunde Hilfe mit ihren Pferden brauchten, war ich zur Stelle, trainierte deren Pferde und zeigte ihnen wie es besser funktioniert. Bald habe ich bemerkt, nicht nur die Leidenschaft für Pferde zu haben, sondern auch die Gabe zwischen Mensch und Pferd zu vermitteln. Nun war es mein neues Ziel Reitlehrer zu werden, um auch anderen Menschen zu helfen und ihnen die Schönheit und das Gefühl der Freiheit und Endlosigkeit des Reitens zu ermöglichen.

Aus diesem Grund besuchte ich nach meiner Lehre zur Einzelhandelskauffrau, die ich 2015 absolvierte die Landesfachschule Grottenhof-Hart. In diesem einen Jahr lernte ich sehr vieles, was mich auch im privatem Leben weiter bringen wird. Meine größte Aufgabe während des Schuljahres war mich an meine Grenzen zu treiben, dabei immer mir selbst treu zu bleiben und mit den unterschiedlichsten Pferden und Menschen in Harmonie zu kommunizieren.

Durch diese Schule, dieses eine Jahr konnte ich mir meinen nächsten Wunsch erfüllen. Es war zwar nicht immer leicht, doch ich habe als Einzige in diesm Jahr alle Prüfungen bestanden und bringe jetzt Menschen die Natur der Pferde näher und unterstütze weitere bei der Ausbildung Ihrer Pferde, sei es nun als Reitlehrer oder Bereiter.